Berufsabschluss steigert Beschäftigungschancen!

VANDERHEUSEN-Signet-alternativBerufsabschluss steigert Beschäftigungs­chancen

Während der Flüchtlingswellen vor rund fünf Jahren entpuppte sich die Zeitarbeitsbranche als Mittel erster Wahl in Sachen Integration der Geflüchteten auf dem Arbeitsmarkt und damit auch in die Gesellschaft. Rund 25 Prozent nutzten diese Chance, über Zeitarbeit wieder Fuß zu fassen. Auch insgesamt ist die Branche vor allem für Beschäftigte mit Migrationshintergrund offenbar die beste Möglichkeit, sich beruflich zu etablieren – 37 Prozent der Zeitarbeitnehmer haben keine deutschen Wurzeln.

Gute Aussichten: Die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse steigert die Beschäftigungswahrscheinlichkeit von Einwanderern nach einem Jahr um 17 Prozentpunkte und nach drei Jahren um 25 Prozentpunkte im Vergleich zu Arbeitnehmern, die keine Anerkennung ihres Berufsabschlusses beantragt haben.

Zeitarbeit eröffnet dabei zudem Karriereperspektiven: Die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse steigert die Beschäftigungswahrscheinlichkeit von Einwanderern nach einem Jahr um 17 Prozentpunkte und nach drei Jahren um 25 Prozentpunkte im Vergleich zu Arbeitnehmern, die keine Anerkennung ihres Berufsabschlusses beantragt haben. Dies zeigt eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Eine Anerkennung führe demnach sehr schnell zu positiven Arbeitsmarkteffekten und diese bleiben auch über die Zeit bestehen, so die Autorinnen und Autoren.

Lohneffekte

In der Studie wurde laut IAB-Pressemitteilung auch untersucht, welche Lohneffekte eine Anerkennung des Berufsabschlusses, also eine Feststellung der Gleichwertigkeit von im Ausland erworbenen Berufsqualifikationen, nach sich zieht. Zwölf Monate nach der Anerkennung steigen die Tagesverdienste von Personen, deren Abschlüsse anerkannt wurden, um rund acht Prozent im Vergleich zu der Gruppe, die keine Anerkennung beantragt hat. Im Zeitverlauf nimmt diese Differenz zu und steigt drei Jahre nach Anerkennung auf 20 Prozent. Danach verbleibt sie bei durchschnittlich 16 Prozent.

Steigende Beschäftigungschancen

Die Autoren unterscheiden in ihrer Studie zwischen reglementierten und nicht reglementierten Berufen. Ein reglementierter Beruf kann nur ausgeübt werden, wenn ein entsprechender Abschluss, der zur Berufsausübung befähigt, vorliegt. Insbesondere in den reglementierten Berufen steigen die Beschäftigungschancen und die Löhne nach der Anerkennung. Die Autoren betonen aber: „Auch in anderen Berufen bieten anerkannte Abschlüsse ein wichtiges Kriterium für Arbeitgeber, um die Qualifikation von Migrantinnen und Migranten einzuschätzen.“

Migrationsstichprobe

Die IAB-Studie ist online abrufbar unter „IAB-Studie“. Sie beruht auf der IAB-SOEP-Migrationsstichprobe, die in dem Beobachtungszeitraum rund 5.000 Migranten unter anderem zur Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse und weiteren Merkmalen wie Zuzugszeitpunkt und Deutschkenntnissen befragt werden. Diese Daten wurden mit den integrierten Erwerbsbiografien verknüpft, die unter anderem tagesgenaue Angaben zur Beschäftigung und den Verdiensten aus der Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit enthalten. Dies ermöglicht es, die Beschäftigungsentwicklung und Verdienstverläufe von Arbeitnehmern, die eine Anerkennung ihrer Abschlüsse erhalten haben, mit denen von jenen, die keine Anerkennung beantragt haben, zu vergleichen. (WLI)

 

Quelle:https://www.ig-zeitarbeit.de/presse/artikel/berufsabschluss-steigert-beschaeftigungschancen